Deutscher Hubschrauber Club e.V.

Flight Saftey Training in Mengen: Generalprobe für die OSHM

Die sportliche Helikopterfamilie aus Deutschland und aus der Schweiz traf sich traditionsgemäß über
Pfingsten auf dem Flugplatz Mengen-Hohentengen, um gemeinsam für die anstehende Offene
Schweizer Helikoptermeisterschaft (OSHM 2024) zu trainieren. Der Hubschrauber-freundliche
Flugplatz in Baden-Württemberg wird auch vom 10. bis 13. Oktober Austragungsort der OSHM sein,
denn der ausrichtende Schweizerische Helikopter Verband (SHeV) musste für seine internationale
Meisterschaft, bei der er vom Aero-Club der Schweiz und vom Deutschen Hubschrauber Club e. V.
unterstützt wird, aufs Nachbarland ausweichen, weil der ursprünglich ausgewählte Flugplatz in Thun
nicht für das sportliche Helikopter-Event verfügbar war.
So stand also in Mengen die Generalprobe für die OSHM an. Bei schlechten, aber gerade eben noch
„fliegbaren“ Wetterbedingungen reisten zahlreiche Schiedsrichter und Helfer sowie acht Crews an;
fünf aus der Schweiz (alle auf R44) und drei aus Deutschland (R44, Cabri G-2 und S 300). Trainiert
wurden die vier Disziplinen Fender Rigging, Slalom, Precision Hover und Navigation, teilweise auch
von den sehr motivierten Schiedsrichtern wie in einem echten Wettbewerb bewertet. Teilnehmende
Neulinge aus der Schweiz standen schon vor dem Navigationsflug vor großen Herausforderungen,
galt es doch, sich erst einmal mit dem sehr komplexen FAI-basierten Regelwerk vertraut zu machen
und abzuwägen, wo und wie man die wenigsten Strafpunkte riskiert. Nicht gefundene oder falsch
markierte Bodenzeichen setzten aber auch erfahrenen Crews zu, und führten zu regen Diskussionen,
noch auf dem Vorfeld direkt nach der Landung, und auch später beim abendlichen Get together. Als
Favoriten für die Meisterschaft im Herbst zeigten sich übrigens wieder altbekannte Teams in guter
Trainingsform: die mehrfachen Deutschen Meister Andreas Rübner/Holger Wolff sowie die Schweizer
Titelkandidaten Ruedi Boser/Stefan Meier. Beide Teams fliegen auf R44; sie wollen sich im Herbst
wieder ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.


Im Vorfeld der obligatorischen Jahreshauptversammlung des DHC gab es auch eine besondere
Ehrung: Bruno Imholz, tatkräftiger Unterstützer als Wettbewerbsleiter und Schiedsrichter, erhielt die
Günter-Zimmer-Gedächtnis-Trophy 2024, die jährlich vom Deutschen Aero Club (DAeC), dem
Dachverband des DHC, für herausragende ehrenamtliche Leistungen im Helikopterflugsport
vergeben wird.


Durch das Programm der Jahreshauptversammlung führte dann Michael Schauff, 1. Vorsitzender des
DHC. Da 2024 keine Wahlen anstanden, wurden die Mitglieder mit detaillierten und sehr
transparenten Aufstellungen zu den Kosten informiert, die dem DHC im Laufe des zurückliegenden
Jahres (mit dem Trainingslager und der Meisterschaft 2023 in Alkersleben) entstanden waren.
Neben ausführlichen Briefings für Crews wie für Schiedsrichter und Helfer, gespickt mit vielen guten
Tipps für die „Neuen“, sowohl am Boden als auch im Helikopter, zeigte Notärztin Steffi Werner in
einer vereinsinternen Fortbildung, wie man einen Menschen mit Atemstillstand wiederbelebt. Die
Ärztin ist langjähriges DHC-Mitglied und Schiedsrichterin, beruflich fliegt sie auf dem
Rettungshubschrauber Christoph 76 in Münster-Osnabrück. Am „geduldigen“ Dummy bewies dann
so mancher Teilnehmer ungeahnte Rhythmus-Talente, während andere nach dem Bee Gees-Hit
Stayin‘ Alive unter dem Applaus der Teilnehmer ihren eigenen finden mussten.
Die Fortbildung kam übrigens so gut an, dass der DHC-Vorstand überlegt, im nächsten Jahr wieder
ein spannendes Medical-Thema auf die Tagesordnung zu nehmen. 

Text: Renate Strecker

Bild: Gaby Bühler-Seidel, Mario Fuß & Uta Zielezniak

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