Erstmals fand die Belgische Offene Hubschraubermeisterschaft auf dem Flugplatz Saint Hubert in den Ardennen statt. Sie konnte nach Plan durchgeführt werden. Es nahmen Mannschaften aus 9 Nationen und 3 weitere Nationen als Schiedsrichter und Beobachter daran teil. Jaques Berlo veranstaltete die Meisterschaft nachdem er erst seit wenigen Jahren Hubschrauber fliegt und nahm selber Teil. Der Deutsche Hubschrauber Club e.V. beteiligte sich mit seiner umfangreichen Erfahrung, organisierte den überwiegenden Teil des Wettbewerbs schloss eine eigene Wertung an.
Ergebnisse
Gesamtsieger wurde Margarita Afanaskina / Viktor Kalin (RUS) vor Eugeniya Kurpitko / Vladimir Strikyonok (RUS/BELARUS) und Alexander Zhuperin / Nikolay Burov (RUS). Die angeschlossen Deutsche Wertung wies erneut Marcel Stegmüller als erste, Martin Eigner mit Torsten Strohmeier als zweite und Tony und Werner Iberler als dritte aus. Stegmüller/Scholpp belegen zum 4. Mal hintereinander den 1. Platz. In der Juniorwertung belegten Tony und Werner Iberler (D) den ersten Platz vor Adrian und Jens Larsen (CH). Frank Rudolf/Michael Junk (D) wurden Dritte. In der Damenwertung siegten Irina Didenko/Svetlana Gumbatova (RUS/BELARUS) vor Marlene Floimaier/Gisela Freund (A/D). Den dritten Platz belegten Christine Winkler und Saskia Henzler (D).
Die FAI vergab die Air Sports Medal an Marlene Floimaier und Tony Iberle als die jüngsten Teilnehmer. Sie wurde durch den CIG-Präsidenten der FAI Rotorcraft Commission David Hamilton übereicht.
Die vom DAeC verliehene Günther-Zimmer-Trophy ging an Lothar Oehler für seinen langjährigen selbstlosen Einsatz für den DHC und die Hubschrauberfliegerei.
Resümee
Wir haben uns in Saint Hubert willkommen und wohl gefühlt. Begleitet wurde die Veranstaltung durch ein abwechslungsreiches Begleitprogram, welches auch zwischen den Wettkämpfen keine Langeweile entstehen ließ. Besonders gelungen war der Welcome-Event am ersten Abend, der durch die zahlreichen jungen Teams und die unplugged Band Pirmjam, die unser Deutscher Vizemeister Martin Eigner organisierte- und zeitweise selbst begleitete.
Saint Hubert bot uns in über 560 m Höhe einen Platz mit zwei sich kreuzenden Bahnen auf einer Kuppe an. Parallel zu unserer Veranstaltung fand fortlaufend Schulung auf Segelflugzeugen statt. Wenn der Wind zu stark drehte, bauten wir unsere Parcours um, damit die Schulung auf der „besseren“ Bahn weiter gehen konnte. Der Navigationsevent am Freitag bedeutete für die Besatzungen, wie immer, eine besondere Herausforderung, da es sich um unbekanntes Gelände handelt. Die besten Crews erlangten dennoch über 290 von 300 Punkten. Zum samstäglichen Precision-Hover mussten wir bis 14°° Uhr warten, da uns der nahende Herbst „Fliegerwetter“ bescherte. Die Events wurden von den Besten ebenfalls mit über 290 von 300 Punkten bewältigt. 8 Teams schafften am späten Nachmittag 300 mögliche Punkte im Fender Rigging, bevor es in aller Eile zur Abendveranstaltung ging. Der Slalom am Sonntag brachte dann die Entscheidungen, wobei es auch 5 Mal 300 Punkte gab. Die beste Crew gab nur 17,6 von den 1200 möglichen Punkten ab. David Monks (GB) entschied sich vor dem Wettkampf mit einem Russischen Copiloten, Vasili Golovikin zu fliegen, da sein Copilot ausgefallen war. Sie belegten trotz erheblicher Sprachprobleme Platz 6 in der Gesamtwertung. Sie hatten kaum ein Duzend Worte zur Verständigung zur Verfügung. Dies zeigt, dass Crew-Koordination nur relativ wenige Worte benötigt. Erwähnenswert ist auch die Bambergerin Christine Winkler, die ihre Lizenz erst vor einigen Wochen auf einer Cabri erlangt hatte. Sie nutzte unsere Veranstaltung zusammen mit ihrer Copilotin Saskia Henzler als Trainingsmöglichkeit auf hohem Niveau.
Text: Axel Wingerath